In jeder Beziehung spielen unsere inneren Anteile eine wesentliche Rolle dabei, wie wir uns verhalten, kommunizieren und fühlen. Häufig kann sich einer dieser Anteile als das "verletzte Kind" manifestieren – ein Teil von uns, der aufgrund vergangener Erlebnisse und Verletzungen unsicher und verletzlich ist. Ein anderes wichtiger Anteil ist das "geborgene Kind," das für das Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit in der Beziehung steht. Doch wie gelangen wir von einem verletzten zu einem geborgenen Kind? Die Rolle der “empathischen Mutter” in der Partnerschaft kann der Schlüssel sein, um Vertrauen und Geborgenheit zu schaffen und häufige Unsicherheiten in der Beziehung zu lösen.
1. Mangel an Vertrauen
Vertrauensprobleme
Vertrauen bildet die Grundlage jeder gesunden Beziehung. Doch wenn jemand Schwierigkeiten hat, anderen zu vertrauen, ist es oft schwer, sich emotional zu öffnen und Verletzlichkeit zu zeigen. Solche Probleme können das Bedürfnis nach Geborgenheit unterdrücken, besonders wenn sie durch negative Erfahrungen in der Kindheit oder in früheren Beziehungen geprägt sind.
Lösung: Die empathische Mutter als Vertrauensförderin
Die empathische Mutter kann helfen, diese Hürden zu überwinden, indem sie eine unterstützende und sichere Umgebung schafft. Durch aktives Zuhören und Verständnis hilft sie, Vertrauen wieder aufzubauen. Dies ermutigt das verletzte Kind, sich als geborgenes Kind zu entfalten, indem es offene Kommunikation fördert und gegenseitige Unterstützung bietet.
2. Angst vor Ablehnung
Furcht vor Zurückweisung
Viele Menschen verstecken ihre kindlichen Bedürfnisse aus Angst vor Ablehnung. Der Druck, stark und unabhängig zu wirken, kann dazu führen, dass sie Schwäche als negativ empfinden und sich zurückhalten.
Lösung: Ermutigung zur Verletzlichkeit
Die empathische Mutter spielt eine zentrale Rolle, indem sie Akzeptanz und bedingungslose Liebe bietet. Indem Partner*innen einander ermutigen, ihre Schwächen und Bedürfnisse offen zu teilen, wird die Angst vor Zurückweisung verringert und das Vertrauen gestärkt. Es entsteht ein Raum, in dem sich das geborgene Kind sicher und akzeptiert fühlt.
3. Rollenerwartungen
Gesellschaftliche Normen
Traditionelle Rollenerwartungen können dazu führen, dass Menschen sich unwohl fühlen, kindliche oder abhängige Verhaltensweisen zu zeigen, insbesondere in einer Partnerschaft.
Lösung: Authentizität fördern
Eine Partnerschaft, die von Empathie geprägt ist, fördert die Authentizität, indem beide Partner*innen ermutigt werden, ihre echten Bedürfnisse und Gefühle zu äußern. Die empathische Mutter unterstützt diese Echtheit, indem sie zeigt, dass es in Ordnung ist, verletzlich und bedürftig zu sein. Dies stärkt die Selbstakzeptanz und lässt das geborgene Kind erblühen.
4. Ungesunde Beziehungsdynamik
Ungleichgewicht der Macht
Wenn in einer Beziehung ein Ungleichgewicht der Macht besteht, kann eine Person das Gefühl haben, ihre Bedürfnisse nicht äußern zu können. Ohne emotionale Unterstützung kann das geborgene Kind nicht gedeihen.
Lösung: Gleichgewicht und Unterstützung schaffen
Die empathische Mutter sorgt dafür, dass beide Partner*innen gleiche Machtverhältnisse erleben. Indem sie emotionale Unterstützung bietet und Verständnis zeigt, ermöglicht sie es dem geborgenen Kind, seine Bedürfnisse auszudrücken und sich sicher zu fühlen.
5. Persönliche Unsicherheiten
Selbstzweifel
Unsicherheiten und ein geringes Selbstwertgefühl können es erschweren, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und auszudrücken.
Lösung: Selbstwert stärken
Die empathische Mutter kann helfen, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln, indem sie positive Rückmeldungen und Unterstützung gibt. Durch Zuspruch und emotionales Feedback wird das geborgene Kind ermutigt, sich selbst zu vertrauen und die eigene Sicherheit zu finden.
6. Fehlende emotionale Intelligenz
Unkenntnis über eigene Bedürfnisse
Viele Menschen sind sich ihrer Bedürfnisse nicht bewusst und haben Schwierigkeiten, diese in Beziehungen zu kommunizieren. Ein Mangel an Empathie seitens des Partners kann dies noch verstärken.
Lösung: Empathie und Selbstbewusstsein fördern
Die empathische Mutter unterstützt die Entwicklung emotionaler Intelligenz, indem sie sowohl die eigenen als auch die Bedürfnisse des Partners erkundet und ausdrückt. Sie fördert Selbsterkenntnis und Empathie, was das Verständnis für sich selbst und den anderen verbessert und das geborgene Kind wachsen lässt.
Fazit
Der Übergang vom verletzten Kind zum geborgenen Kind in einer Partnerschaft erfordert Empathie, Unterstützung und die bewusste Pflege der Beziehung. Die Rolle der empathischen Mutter ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und emotionale Sicherheit zu schaffen. Durch das Lösen der genannten Probleme kann eine Umgebung entstehen, in der beide Partner*innen ihre Bedürfnisse und Gefühle offen teilen können, was zu einer erfüllenden und gesunden Beziehung führt.
Möchtest du tiefer in diese Arbeit eintauchen? Checke die praktische Übung auf der Webseite "Verletztes Kind und Empathische Mutter" (unter Liebe & Sexualität, Übung Nr. 16) und entdecke, wie du deine Beziehung stärken kannst, indem du deine inneren Anteile in Einklang bringst. Durch bewusste Kommunikation und Unterstützung kannst du nicht nur das geborgene Kind in dir fördern, sondern auch die Verbindung zu deinem Partner vertiefen.
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