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Zuckerkonsum: Vom Zuckerhimmel in die Depressionshölle

Zuckerkonsum und seine psychologischen Auswirkungen


In meiner Praxis stelle ich oft fest, dass Klienten überrascht sind, wenn ich während der Anamnese Fragen zu ihrer Ernährung stelle. Die Verbindung zwischen Körper und Geist ist zentral in der Körperpsychotherapie, und die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle. Ein spezifischer Aspekt, der in letzter Zeit zunehmend Beachtung findet, ist der Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum, chronischen Entzündungen und Depressionen.



Tisch mit Churros und viel Puderzucker drum herum.


Der Einfluss von Zucker auf die psychische Gesundheit

Studien zeigen, dass ein hoher Zuckerkonsum zu Entzündungsreaktionen im Körper führen kann, welche die Gesundheit negativ beeinflussen. Zucker beeinflusst die Produktion von Serotonin, einem wichtigen Neurotransmitter für die Regulierung von Stimmung und Schlaf. Ein übermäßiger Zuckerkonsum kann die Serotoninproduktion stören und dadurch das Risiko für Depressionen erhöhen).


Eine interdisziplinäre Studie der Universität Duisburg-Essen hat aufgezeigt, dass die Konzentration des Zytokins Interleukin-6 (IL-6) während akuter Entzündungsphasen im Körper und im Gehirn ansteigt und mit den Symptomen von Depressionen korreliert. Höhere IL-6 Konzentrationen waren mit stärkeren depressiven Symptomen verbunden.



Chronische Entzündungen als Bindeglied

Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2019, die über 13.000 depressive Teilnehmer untersuchte, fand heraus, dass 51% der Menschen mit Depressionen im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe leicht erhöhte CRP-Werte hatten. Dies weist auf eine niedriggradige Entzündung hin, die mit Depressionen in Verbindung gebracht wird (Quelle: Understandingly.



Die empfohlene Menge an Zucker

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die Deutsche Adipositas-Gesellschaft und die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfehlen, dass nicht mehr als ein Zehntel des täglichen Kalorienbedarfs aus freiem Zucker bestehen sollte. Dies entspricht bei einem Kalorienbedarf von etwa 2.000 Kilokalorien einer täglichen Zuckermenge von maximal 50 Gramm).



Schlussfolgerung: Zucker möglichst vermeiden

Angesichts der deutlichen Verbindung zwischen Zuckerkonsum, chronischen Entzündungen und Depressionen wäre es ratsam, Zucker in der Ernährung möglichst zu vermeiden. Dieser Ansatz kann nicht nur zur Verringerung des Risikos von Entzündungen und Depressionen beitragen, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Die Körperpsychotherapie betont die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen, und die Ernährung ist ein wesentlicher Teil dieses Puzzles. Indem wir bewusste Entscheidungen über unsere Ernährung treffen, unterstützen wir nicht nur unsere körperliche, sondern auch unsere psychische Gesundheit.


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Quelle:


Mental Help: Diskussion über den Einfluss von Zucker auf die psychische Gesundheit. mentalhelp.at


Understandingly: Studie der Universität Duisburg-Essen zum Zusammenhang zwischen IL-6 und Depressionen. understandingly.de


Gesund.Bund: Empfehlungen zur täglichen Zuckermenge. gesund.bund.de


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